Hugo Loetscher



Hugo Loetscher ist nicht mehr da, dabei wollten wir noch so viel unternehmen mit ihm! "Wie viel Welt erträgt der Mensch" ist der Arbeitstitel des Kinodokumentarfilms, an dessen Vorbereitungen ich seit 2006 bin. Dabei hatte ich das Glück, mich Hugo Loetscher und seinem Universum annähern zu dürfen. In vielen Gesprächen, in einer gemeinsamen Reise nach Thailand und in diversen Interviews kreisten wir gemeinsam im Spannungsfeld zwischen "weggehen" und "zurückkommen".
Hugo Loetscher war kein Stubenhocker. Er ist schon kurz nach dem 2. Weltkrieg – als man wieder konnte – in die Welt hinaus gereist, hat erkundet und beobachtet, mit den Menschen anderswo gesprochen, versucht, sie und ihre Verhältnisse zu ergründen. Er tauchte in die fremden Welten ein, nicht als Zuschauer sondern als Akteur und als Mitmacher. Er ist von seinen Reisen immer wieder nach Zürich zurück gekehrt, weil „weggehen“ und „zurückkommen“ für ihn nur miteinander funktionieren können. Und er hat die Erfahrungen seiner Reisen immer in seine Literatur einfliessen lassen: Die Auseinan­der­setzung zwischen HIER und DORT ist dabei zentral.
Hugo Loetscher lebt leider nicht mehr, das heisst für uns aber nicht, dass wir den Film in die Schublade versorgen, im Gegenteil: es geht immer wieder darum, zu zeigen, dass Loetscher ein Weltbürger war, der die Schweiz in die Welt und immer wieder etwas Welt in die Schweiz brachte.
Hier ist ein kleiner Ausschnitt aus einem sehr langen Recherchegespräch mit Hugo Loetscher über das Reisen:

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