Reisen in die unmittelbare Nähe 1: Resiweiher



Warum reisen? Um Neues zu sehen, sich selber in einer anderen Umgebung zu erleben?
Manchmal reise ich in meine nächste Umgebung, weg vom Schreibtisch, gleich um die Ecke. z.B. zum Resiweiher, einem kleinen Biotop im Quartier und höre dem Bach zu, der in den Weiher fliesst und lese, was der Quartierverein zu seinem 111 Geburtstag alles herausgefunden hat über unser Quartier:

Der Resiweiher
Das Wasser wurde ursprünglich für das Pump- und Elektrizitätswerk am Letten in der Limmat gebraucht. Deshalb wurde dieser Weiher 1882 durch einen künstlich aufgeschütteten Damm aus Erde aufgestaut. Dieser war mit undurchlässigem Lehm abgedichtet. In Stunden grosser Nachfrage nach Druckwasser durch die Gewerbebetriebe im Industriequartier (Kreis 5) war das Pumpwerk auf zusätzliches Wasser angewiesen. In Zeiten geringer Nachfrage wurde Limmatwasser wieder in den Weiher hinaufgepumpt. Somit war der Resiweiher eines der allerersten Pumpspeicherwerke der Schweiz. Ursprünglich gab es eine direkte unterirdische Wasserleitung ins Lettenwerk.

Diese wurde 1914 abgebrochen. Mit dem Wasser wurden nun stromerzeugende Turbinen in der landwirtschaftlichen Schule Strickhof angetrieben. Seit 1942 wird der Resiweiher nicht mehr für die Stromproduktion verwendet. Er wurde als Fischzuchtgewässer verpachtet; die Wiesen rund um ihn herum als Weiden für Kleinvieh. Seit 1985 fliesst das Wasser zum neu angelegten Bach, der im Unipark der Frohburgstrasse entlang geleitet wird. Heute ist der Resiweiher ein lebendiges Biotop mit lauten Frosch- und Krötenkonzerten. Die ersten «Schulreisen» der Kindergärten aus dem Quartier führen oft hierher.

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